An apple a day keeps the doctor away
„An apple a day keeps the doctor away“ oder vom Einfluss des Apfels auf Heilberufe.
Ein Artikel in einer walisischen Zeitung im Jahre 1866 führte zu einem Aufschrei der Ärzteschaft. Da wurde doch tatsächlich behauptet den Arzt durch ein Stück Obst entbehrlich machen zu können. Was ist über die Jahre nicht alles dem Apfel zugeschrieben worden: er enthält wichtige Vitamine, fungiert als Zahnbürste der Natur und soll sogar das Darmkrebsrisiko senken. Doch nach 150 Jahren Forschung scheint nun der Mythos Apfel zu bröckeln. Eine aktuelle Studie belegt zumindest, dass ein Apfel am Tag den Arztbesuch gar nicht erspart, denn Apfelesser und Nichtapfelesser gehen genau so häufig zum Arzt. Es gibt also keinen hinreichenden Beweis dafür, dass der tägliche Apfelgenuss die Anzahl der Praxisbesuche pro Jahr senkt.
Dabei hatte es doch schon im Paradies so gut für den Apfel angefangen als Eva, um Adams Gesundheit besorgt, ihm die verführerische Frucht anbot. Auch bei Homer in der griechischen Mythologie kannten die drei schönen Göttinnen die heilende Wirkung des Goldapfels. Und sicher waren sich auch Wilhelm Tell und Sir Isaac Newton der antioxidativen Fliehkraft des Apfels bewusst. Und das soll jetzt alles nicht mehr wahr sein?
Äpfel sind ohne Zweifel gesund, aber sie haben es in all den Jahren nicht geschafft einen ganzen Berufsstand zu stürzen. Allerdings hat der tägliche Verzehr laut der Studie doch einen positiven Effekt, denn die Apfelesser benötigen weniger verschreibungspflichtige Medikamente. Ein Aufschrei geht durch die Apothekerschaft.
(Matthew A. Davis et al. JAMA Intern Med. 2015)